Wieder ist es der Mannschaft von Jan Siewert nicht gelungen, die spielerische Überlegenheit in einen Erfolg umzumünzen. Und wieder brachten sich die Bergeborbecker selbst um den Lohn.
Diesmal war es kein Gegentreffer in letzter Sekunde. Gegen die Domstädter aber packte der Ex-Kölner Leon Binder in der 58. Minute eine rabiate Grätsche aus, sah dafür Gelb-Rot und erwies seiner Mannschaft einen Bärendienst. Sein Trainer wollte darüber keine großen Worte verlieren. Vielmehr hob er hervor, dass seine Mannschaft den anschließenden Kampf angenommen und die Domstädter damit an den Rand einer Niederlage gebracht hatten.
Nächste Woche wird er das Glück haben, um einzunetzen
Jan Siewert über Neuzugang Frank Löning
"Das ist Essen“, wies Siewert darauf hin, dass sich in seiner Mannschaft etwas verändert habe: „Kampfgeist und Mentalität waren da. Wir haben den Geist von Belek mitgenommen.“ Die Fans wird es nicht zufrieden stimmen. Denn letztlich hatte sich genau genommen gar nichts verändert. Denn dass hinten nichts in die Hose ging, war dem glänzend aufgelegten Robin Heller zu verdanken. Und eine große Torgefahr ging von der Kölner U21 auch nicht aus. „Wir hatten überwiegend Spieler des Jahrgangs 97 dabei. Die Jungs müssen lernen, so eine Situation anders herunter zu spielen“, merkte FC-Trainer Martin Heck an.
In der Offensive harmonierte das Zusammenspiel zwischen Marcel Platzek und Frank Löning noch nicht, die zahlreichen Impulse aus dem Mittelfeld verpufften ergebnislos oder blieben in der starken Kölner Defensive hängen. „Frank hat drei Trainingseinheiten mit uns absolviert. Nächste Woche wird er auch das Glück haben um einzunetzen", nahm Siewert den 34-jährigen Neuzugang aus Chemnitz aus der Kritik.
Verwaltungsfußball wie in den letzten Partien
Der Rest war Verwaltungsfußball, wie ihn Rot-Weiss Essen schon in den letzten Partien zu Genüge präsentiert hatte. Da fühlten sich die lobenden Worte von Köln-Trainer Heck eher an wie Salz in der Wunde. „So ein Spiel kannst du gewinnen, musst es aber eigentlich verlieren.“ Gegen den eigentlich in allen Belangen unterlegenen und nur selten auftrumpfenden Gegner hat Rot-Weiss Essen wieder einmal zu wenig aus den Möglichkeiten gemacht. „Das erste Teilziel, zu Null zu spielen, haben wir erreicht. Jetzt geht es darum, dass wir uns früher belohnen“, suchte Siewert nach dem Positiven.
RWE tritt weiter auf der Stelle. Dass dies positiv verkauft wird, gehört an der Hafenstraße mittlerweile zum guten Ton. Freuen muss das niemanden. Aber wie sagte Siewert nach dem Spiel selbst? „Das ist Essen!“